austria - innsbruck - mariahilfstraße 40  
cunst&co
backslash
was bleibt?

eröffnung:?fr. 11. juni, 19h
sound & sand: buffalo headfish connection
kürbiscremesuppe . tombola

ausstellungsdauer
11. juni - 9. juli
mo, di 11 - 16h, mi - fr 17 - 20h

 

cunst&co ist ein - für seinen bereich in innsbruck / tirol einzigartiger - offener, kollektiver produktionsraum mit niederschwelligem zugang, eine schnittstelle für spartenübergreifende kulturarbeit, eine plattform für kulturtreibende in stadt und region, und permanenter produktionsort künstlerischer projekte in allen medien.

" " ist eine auswahl aus 25 jahren kunstproduktion in cunst&co. wir zeigen exponate von von . daniel bader . peter chiochetti . columbosnext . lucas drexel . egone . michel fauxpas . bernd goller . gerold hausberger . andi holzknecht . fabian joost . robert koch . peter kogler . michael lang . ype limburg . markus lindner . florian lorenz . martin mariner . roland maurmair . thom melmer . jez moser . peter matthias pflug . christl plank . winfried platzgummer . falco purner . herbert radl . maria rauch . peter riedlsperger . elmar schaber . kerstin schaberreiter . daniela span . hermine span . jeannot schwartz . rens veltman . visart . roland zorbach . u.v.a.

 

Wie sich Wladimir Iljitsch Uljanow und Ilja Iljitsch Oblomow anfreundeten

Wladimir Iljitsch Uljanow, aus Zürich kommend, hatte dort Bekanntschaft mit Leuten aus einer den Geist der Zeit weit nach vorne katapultierenden Künstlergruppe gemacht. Im Heimatland würde er mit seiner persönlichen Adaption des neu erlernten eine Revolution auslösen, dessen war er sich gewiss. So voll war ihm sein Herz von dieser herrlichen Aussicht, dass ihm der Mund überfloss und er nicht anders konnte als die armen Mitreisenden im Zugabteil in sein Vorhaben einzuweihen. Eine in Feldkirch zugestiegene Designstudentin riet ihm schließlich, von seinen Ausführungen gar nicht genervt, sondern wirklich angetan, seine Reise kurz zu unterbrechen und, nur wenige Kilometer von hier, Station in Innsbruck einzulegen, wo sich eine kleine feine Siebdruckwerkstätte mit angeschlossenem Computeratelier befinde, in der man für alles offen sei, und wo man ihm sicher dabei helfen würde, seine Vorstellungen Gestalt annehmen zu lassen.

Der Entschluss ihrem Rat zu beherzigen fiel Uljanow nach kurzen Überlegungen dann leicht, bot sich ihm doch bei diesem obzwar überraschenden Aufenthalt die Gelegenheit an seinen Gedanken zu feilen und sie bei der Arbeit an ihrer grafischen Aufbereitung so weit zu konkretisieren, dass er bei seiner Ankunft zuhause mit gehörig gesteigertem Tempo starten könnte. Eventuell entstehendes sperriges Anschauungsmaterial würde eine Spedition zu einem vertretbaren Preis liefern; jedenfalls wäre es ihm früher verfügbar, als erst vor Ort produziert. So gesehen überwogen die Vorteile die erwarteten Komplikationen; Die Vernunft konnte entscheiden und Uljanows Gefühl war dabei ein gutes.

Ilja Iljitsch Oblomow erwachte schweißgebadet. Es waren aber keine Albträume die das bewirkt hatten, es war die hoch am Himmel stehende Mittagssonne, die Oblomow zum Fenster herein ins Schlafzimmer und auf sein Bett schien, dass es ihm nicht einmal mehr möglich war, noch ein Weilchen zu dösen und er das Bett flüchten musste. Zu seinem Glück war die Uhrzeit, zu der er üblicherweise das Haus verließ und sich auf den Weg ins Vereinslokal machte nicht mehr weit. Er konnte sich gemütlich ankleiden und losgehen ohne sich viel Gedanken darüber machen zu müssen wie er die verbleibende Zeit verbringen solle. Das entsprach ganz einem der Motti, zu denen seine Erfahrungen ihm über die Jahre des Lebens so verholfen hatten: „Wenn man früh aufsteht, dann muss man später nur lange warten.“

Nach einem erfreulichen und ohne Aufregungen verlaufenen Spaziergang saß er bald darauf im Vereinslokal am großen Besprechungstisch, sein Lieblingsgebäck bereits verlockend auf dem ausgebreiteten Verpackungspapier liegend, während in der Küche gerade die letzten Reste heißen Wassers durch den mit einer bescheidenen Menge Kaffees gefüllten Filter tröpfelten.

Als plötzlich und mit krachendem Ruck die Eingangstüre auffliegt und ein streng blickender Herr hereinstürmt, den Oblomow sein Lebtag noch nie gesehen hatte, der mit seinen Augen kurz den Raum ausmisst, ihn entdeckt und mehr bestimmend als fragend zu sprechen anhebt: „Gestatten Sie, Wladimir Iljitsch Uljanow mein Name. Ich befinde mich hier bei Cunst & Co, Verein zur Förderung künstlerischer Schaffenstätigkeit und der kulturellen Entfaltung seiner Mitglieder, Betreiber einer Siebdruckwerkstätte mit Computeratelier, exklusives Loft mit niederschwelligem Zugang und permanenter Produktionsort experimenteller Exponate in allen Medien?“ Oblomow mustert ihn neugierig, wird dabei aber abgelenkt davon, dass eben alles Wasser durch den Filter gelaufen und in herrlich duftenden Kaffee verwandelt worden war. „Ich bitte Sie, nehmen Sie Platz.“ sagt er geistesgegenwärtig, deutet dabei in Richtung des Besprechungstisches und leert genüsslich den schwarzen Inhalt der Kanne restlos in seine Lieblingstasse; Was der von den Strapazen der Reise leicht angeschlagene Uljanow mit, einen Moment lang, sehnsüchtigem Blick beobachtet, bevor er sich fasst und der Aufforderung folgt; Oblomow hinter drein. Als die beiden schließlich sitzen fragt dieser: „Sie wünschen?“ Worauf jener antwortet: „Ich komme am besten gleich zur Sache. Meine Idee wird Sie begeistern, sie wird die Welt verändern bis zur Unkenntlichkeit. Hören Sie zu!“ Und Uljanow erzählt und Oblomow murmelt abwechselnd Zustimmung und Ablehnung und dem hungrigen Uljanow läuft das Wasser im Mund zusammen, denn das Lieblingsgebäck Oblomows von dem dieser ab zu zu beißt ist auch das seine, und er versprüht deswegen nicht nur Begeisterung im Raum – so sehr, dass es Oblomow endlich nicht länger glaubt ertragen zu können und er nach dem letzten Bissen den Wortschwall unterbricht: „Freilich begrüße ich Ihr Engagement. Nur fürchte ich um den Erfolg, denn es klingt nach sehr viel Arbeit und Sie scheinen mir in Eile.“ Er faltet das Wickelpapier und schiebt es gemächlich mit ein paar verlorenen Bröseln beiseite. Der Ausdruck der Entrüstung steht deutlich in Uljanows Gesicht geschrieben: „Machen Sie sich nicht meine Sorgen! Sie wissen genauso gut wie ich, dass die Sache keinen Aufschub duldet. Muss ich Ihnen Beine machen?“ Oblomow weiß, dass das bisher noch niemandem gelungen ist und meint unbeeindruckt: „Nun gut, rauchen wir noch eine und setzen uns dann an den Computer. Arbeiten Sie mit Dreamweaver?“ „Ich! Ich arbeite mit Menschen.“ entgegnet Uljanow.

In einer Fortsetzung der Geschichte werden wir noch erfahren, wie es Uljanow und Oblomow schließlich beim Siebdruck in der Werkstätte ergeht und welches listige Spiel die Designstudentin treibt. Aber das klingt wie gesagt nach sehr viel Arbeit und wird wohl ein paar Wochen oder Monate dauern. Seien Sie hier heute herzlich eingeladen, inzwischen die verwirklichten Exponate früherer Kollaborationen zu bestaunen.

(Peter Chiochetti, Juni 2010)

 

CUNST&CO backslash im kooio 2010

raum vorne

01 unbekannt / icons auf linoleum (um 2005 ?)
02 herbert radl / unbenannt (1997)
03 peter kogler / o.t. (teil der serigrafischen mappe 1/1998)
04 michael lang / akt (aktion anlässlich der präsentation des cunst&co warholcase in der p.m.k ibk 2009)
05 peter riedlsperger / stefan naschberger / oktoberblatt des cunst&co a0 kalender 1992
06 rens veltman / o.t. (1992)
07 daniel bader / geldschwein (2002)
08 christl plank / maiblatt des cunst&co a0 kalender 1993
09 andrea mutschlechner / was bleibt ? (um 2004)
10 daniela span / winfried platzgummer / rosenkäfer (1998)
11 thom melmer / chefin (sujet 20.jahre cunst&co p.m.k ibk 2004)
12 kerstin schaberreiter / rabenflügel (2002)
13 robert koch / sound soaked subsoil (sujet des 1. sound soaked subsoil sampler 2007)
14 markus lindner / rausch VI (1997)
15 ype limburg / plus zwei meter (1997)
16 egone / nowhere and here (199?)
17 egone / nur noch 10 blatt (1992)
18 ray, maria rauch / chinesische landschaft (1994)
19 peter chiochetti, elmar schaber / stoerbild (sujetentwurf für 'der rausch der dinge' utopia ibk 1997)
20 cunst&co / go oder 'das mandl' (cunst&co logo seit 2002)
21 cunst&co&random / weinrote makulatur (um 2005)
22 gerold hausberger / art is alive (199?)
23 jez moser / o.t. (druck auf reispapier 2010)
24 peter matthias pflug / ätna - gibellina (aus einer mappe mit 13 ein-/zweifarbigen handsiebdrucken 1998)
25 jeannot schwartz / mehrfingerzeichnung aus der werkgruppe ‘choreographie des handballens‘ (1993)
26 lucas drexel / landschaft (1999)
27 roland maurmair / sonne, mond und sterne (2002)
28 maria rauch, elmar schaber / we published the good and the evil (sujet der ausstellung 'watch out" - cunst&co second decade printing, utopia ibk 1994)
29 (schubladenkasten vorne) andi holzknecht / bildbeschreibung (teil der serigraphischen mappe 1/1998)
30 (schubladenkasten oben) winfried platzgummer / insektenlinoleum (1998)
31 (glastisch) egone / real/abstrakt (anlässlich der ausstellung ‘buntes schwarz‘ galerie goldener engl hall 2006)

c&c subkulturmuseum (schubladenkasten mit 72 schubladen, work in progress)

raum rückwärts

32 daniela span / märchenprinz (2003)
33 roland zorbach / psychodelicum (2002)
34 bidner/martinek feat. erwin wurm / i love my time, i don‘t like my time (lp-cover 2007)
35 mono:massive & vertual vertigo - ‘drink tickets‘ (ep-cover 2010)
36 landing no 1 - flyerbogen einer aktion im ferdinandeum ibk (bidner, feuerstein 1999)
37 michel fauxpas / zeitgeistkopf (2010)
38 unbekannt / peng (sujet eines z6 festes um 2000 ?)
39 peter chiochetti / zach as warhol (2004)
40 ty1 / haven+ leave the area hit the road (druck auf makulatur 1993
41 markus lindner / der rausch der dinge (sujet des gleichnamigen enviroments utopia ibk 1997)
42 ty1 / seemannsgarn (1994)
43 cunst&co / reproduktion produzierter produkte (sujet der gleichnamigen ausstellung htl innrain ibk 1997)
44 visart / dezemberblatt des cunst&co a0 kalenders 1992


kuratiert von
maria rauch und elmar schaber, cunst&co


zur ansicht auf anfrage

cunst&co kalender 1992 (baldrin*, tommi bergmann / franz strasser*, christoph moser, raimund baumgartinger, johannes atzinger, manfred krög, peter feller, egon scoz, stefan naschberger / peter riedelsperger, kunstbolde, rudi thomas*, klaus strickner, visart. grösse a0, aufl. 99)
kuratiert von Johannes Atzinger und Hermann Stöckl a.k.a. Baldrin, Druckvorstufe und Druck: Hermann Stöckl a.k.a. Baldrin (ausser *Eigendruck Künstler)

cunst&co kalender 1993 (christine pöschl, raum - station 001, renée stieger, angelika zwettler, barbara boob, christl plank, ricarda denzer, nora schöpfer, anna maria walch, leporello, katja duftner, sabine zelger, ursula beiler. grösse a0, aufl. 99)
kuratiert von Johannes Atzinger und Hermann Stöckl a.k.a. Baldrin, Druckvorstufe und Druck: Hermann Stöckl a.k.a. Baldrin

serigraphische mappe (1993 - 1998, lies bielowski, georg dienz, alfons egger, thomas feuerstein, martin gostner, sabine groschup, andreas holzknecht, peter kogler, jeannot schwartz, hans weigand)
Auflage 40 Stk. (10 Einzelexemplare je Künstler + je 1 Mappe pro Künstler + 20 Stk. CC bzw. Herausgeber Hermann Stöckl/Baldrin.
kuratiert von Johannes Atzinger und Hermann Stöckl/Baldrin, Druckvorstufe und Druck: Hermann Stöckl/Baldrin

weitere arbeiten von lucas drexel, egone, peter matthias pflug, winfried platzgummer, roland maurmair, maria rauch, herbert radl und kerstin schaberreiter

cunst ist käuflich!
preise auf anfrage

 

cunst&co website

kooio - cunst&co- 2010

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